Stadtbesichtigung in Santiago

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Strassenhunde in Santiago kennen die Regeln

Gesternabend bin ich dann auch irgendwann ins Bett gegangen und musste auf das vida nocturna in Santiago verzichten.
Dafuer bin ich rechtzeitig zum Fruehstueck aufgestanden und habe viel Zeit die Stadt weiter zu erkunden. Auf der Strasse findet man immer wieder Strassenverkaefer, die dies und das feilbieten. Ein grosser Genuss sind die Obstverkaefer und “Obstpresser”, bei denen man umgerechnet fuer etwas mehr als einen Euro frischen Orangensaft erwerben kann. Bei der Hitze hier ein wahrer Hochgenuss. In der Stadt scheinen sich auch Mensch und Tier gut zu verstehen, hier und da laeuft man einem herrenlosen Hund ueber den Weg.

Selbst Straßenrand wissen in Santiago,  dass man bei einer roten Ampel warten muss.

Diese koennen sich anscheinend prima in die Gesellschaft integrieren, halten sich an die Regeln und belaestigen niemanden. Ein aggressives Tier ist mir noch nicht begegnet, die Blicke einer maennlichen Geschlechtsgenossen weiss ich dafuer nicht immer richtig zu deuten. Trotzdem ist Santiago bisher eine Stadt, in der ich mich bisher sehr sicher fuehle.

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Plaza de Armas

Auf dem Weg ins Zentrum haben dann gegen halb 10 Uhr morgens die Geschaefte geoeffnet, erstaunlicher Weise habe ich es sogar noch rechtzeitig zur Plaza de Armas geschafft, ein zentraler Platz in Santiago. Hier befindet sich u.a. die Poststelle, bisher konnte ich naemlich noch keine Briefmarken fuer versprochene Postkarten auftreiben. So bin ich dann auch ein wenig enttaescht gewesen, dass diese geschlossen war. Bei Nachfrage bei der Polizei vor Ort bekam ich zur Antwort dass das oficina de correos von martes a viernes geoeffnet hat. Spaeter ist man dann eingefallen, dass heute ja Samstag ist…

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Guillermo aus Uruguay fuehrt uns durch die Stadt

Da ich es ja tatsaechlich noch bis 10 Uhr zum Plaza de Armas geschafft habe, konnte ich an einer der Free Tours Santiago teilnehmen, die hier zweimal taeglich starten. Aufmerksam gemacht hat mich darauf Rob aus meinem Hostel. Ich habe mich fuer die spanischsprachige Stadttour per pedis entschieden, die Guillermo aus Uruguay mit uns gemacht hat. Erfreulicherweise konnte ich ihm auch recht gut folgen und damit meine ich nicht nur seinen Fussspuren durch die Stadt. Vorbei an allerlei Sehenswuerdigkeiten in der Stadt hat die Tour schliesslich an eimen der Wohnsitze des bekannten Dichters mit dem Kuenstlernamen Pablo Neruda geendet. Ueber eine kleine Spende hat sich Guillermo dann zum Schluss natuerlich auch gefreut.

Die 6000 Pesos Eintritt fuer die Neruda-Wohnung wollte ich lieber fuer ein spaetes Mittagessen im Mercador Central ausgeben. Spaeter wollte ich mich dann auch mit Martins und seiner Freundin treffen, um mit ihm ein bischen auf Deutsch zu schwadronieren. Der Grossvater des Brasilianers war ebenfalls Deutscher, daher konnte sich Martins gut mit mir verstaendigen. Zum Treffen ist es dann nicht mehr gekommen, den Treffpunkt habe ich nicht mehr rechtzeitig erreicht und unter seiner brasilianischen Telefonnummer war er auch nicht zu erreichen…

So habe ich mir alleine den Fischmarkt im Mercador Central an der Metro- Estación Cal y Canto angeschaut. Bei der Menge an Fisch merkt man dass das Meer nicht weit weg sein kann. Und wer hier keinen Fische kaufen, sondern nur essen will, Gelegenheit gibt es dazu in den Restaurants direkt vor Ort. Von 11 Uhr bis 16:30 Uhr sind hier angeblich die Oeffnungszeiten des Marktes.

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Mercado Central in Santiago

Dann ging es weiter, einmal unterwegs sollte doch der Hoehepunkt des Tages vielleicht noch auf sich warten lassen, der Cerro San Cristobal. Ein idealer Einstieg fuer bevorstehende Aufstiege in den Bergen Chiles. Die Bahn und Durchquerung des Zoos auf dem Huegel habe ich mir gespart und weiter zu Fuss den Huegel hinauf. Viele Freizeitsportler nutzen die Anhohe fuer ihr individuelles Fitnesstraining, viele Liebespaare und Ausfluegler geniessen den eindrucksvollen Rundum-Blick auf die 6-Millionen Metropole. Wer nicht ganz nach oben moechte, relaxt einfach in einem der kleinen Gruen- und Rastplaetzen auf dem Huegel.

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Cerro San Cristóbal

Oben befindet sich u.a. ein grosses Messegelaende, die offen zugaengliche Capilla “La Maternidad de Maria” und die grosste weisse Statur von wahrscheinlich San Cristobal. Diese ist wohl von ueberall in der Stadt aus zu sehen. In der Kapelle schiessen einem beim Blick auf das schoene Interieur und das Jesuskreuz Gedanken in den Kopf, wie Jesus hier nach Suedamerika gekommen ist. Doch Gott soll ja allgegenwaertig sein, so auch hier.

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Ein Ausschnitt von Santiago auf dem Cerro San Cristóbal