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Erfahrungsbericht Watzmann Überschreitung und Königssee Umrundung

Anreise:

Das Abenteuer beginnt mit Bahn und endet mit Bus. Mit Bahn Card 25 und Sparpreis für 22 € von Halle/S. nach Berchtesgaden ist unschlagbar. Mit Verspätungen bei der Bahn muss gerechnet werden, das Zugpersonal steht aber auch bei Nachfrage in diesem Fall mit Rat und Tat zur Seite. Verspätungen können so auch wieder aufgeholt werden. Trotz mehren Hostels in Berchtesgaden fiel die Wahl für das erste Lager auf die Jugendherberge Berchtesgaden. Diese ist modern, komfortabel und mit dem Oberbayernbus  bzw. einem 20 minütigen Fußmarsch vom Bhf. Berchtesgaden leicht erreichbar. Unweit vom Bahnhof befindet sich hinter einem Kreisverkehr auch ein Rewe-Supermarkt. Für die Verpflegung unterwegs ist somit gesorgt.

Die Watzmann-Tour führt vom Berchtesgader Busbahnhof, direkt am Hbf. gelegen, z.B. mit der Buslinie 846 Richtung Hintersee, zum Einstiegspunkt Haltestelle Wimbachbrücke. Der Parkplatz ist auch mit dem Auto gut erreichbar. Mit Bahn Card 25 kostet das Busticket dorthin momentan 2,80 €.

Aufstieg:

Der Aufstieg kann über das Watzmannhaus geschehen. Vom Ausgangspunkt Wimbachbrücke ist der Weg durch die Wimbachklamm sehr attraktiv. Dazu folgt man nicht dem Wegweiser zum Watzmannhaus, sondern geht Richtung Wimbachgrieshütte, Wimbachklamm.

Der schmalen Asphaltstraße gefolgt, ist man auch schon schnell vor Ort. Entgegen der Beschreibung ist der Weg auf den Holzstegen durch die Klamm jedoch sehr kurz, eher 10 als 30 Minuten Fußweg. Dafür zahlt man an einem Münzautomaten unterwegs 2 Euro Gebühr. Wer diese nicht möchte, geht nicht durch das Drehkreuz und spart sich den Weg an den Wasserfällen vorbei.

Zum Watzmannhaus geht hinter der Drehtür aus der Klamm hinaus an der Wegteilung links über den Bach. Man folgt dem Pfad zu einer Forststraße hinauf, bis der Weg 441 rechts abzweigt. Von hier aus sind es noch ca. 3 ¾ Stunden Fußweg zur Hütte. Von der Stubenalm sind es noch ca. 2 ½ Stunden.

Die Preise für Verpflegung und Unterkunft gleichen sich bei den meisten Hütten. Eine gute Vorbereitung auf die Watzmann Überschreitung ist empfehlenswert. Eine Wetterprognose muss zuvor eingeholt werden, außerdem genügend Flüssigkeit und Verpflegung mitzuführen. Da man die Überschreitung nur bei gutem Wetter vollziehen kann ist daran zu denken, dass die nächste Wasserquelle erst nach dem Abstieg verfügbar ist. Die dann nächstgelegene Hütte, die Wimbachgrieshütte, ist ca. 10 Stunden entfernt.  Von dort aus sind es laut Wegweiser nochmal 2 ¾ Std. zum Parkplatz/ Haltestelle Wimbachbrücke bzw. ca. 6 Std. bergauf zur nächsten Hütte.

Wie bei vielen andern Berghütten ist im Watzmannhaus um 21:30 Uhr Nachtruhe, Frühstück und Abendessen wird von 6-8 Uhr bzw. 18- 20 Uhr serviert. Das Watzmannhaus ist groß und kann viele Personen aufnehmen, die Wimbachgrieshütte auf der anderen Seite hat jedoch nicht so viele Kapazitäten. Hier ist eine vorherige Reservierung Pflicht. Natürlich ist eine vorherige Anmeldung auch für alle anderen Hütten zu empfehlen.

Der frühe Aufstieg ist für die zeitintensive 8 km lange Watzmann Überscheitung notwendig. Das Aufstehen zum Sonnenaufgang empfiehlt sich. Kaum jemand macht die Überschreitung ohne Sicherungsgurt und Helm. Sie erfordert Selbstvertrauen, Trittfestigkeit und Fitness. Auf über 2500 Meter Höhe klettert man dann am Grad entlang.

Viele besteigen vom Watzmannhaus aus nur den ersten Gipfel, das Hocheck. Der Pfad zum Hocheck ist vergleichsweise ungefährlich und dauert ca. 2 ½ Stunden. Weiter zur Mittelspitze sind ca. 1 ½ Stunden einzuplanen und von der Mittelspitze zur Südspitze nochmal  eine 2 stündige Kletterpartie.

Der Abstieg über die Südspitze geschieht im unteren Drittel über Geröll und ist eine rutschige Angelegenheit. Unten angekommen hört man noch vor dem nächsten Wegweiser einen Gebirgsbach rauschen. Nach viel Sonnenschein ist diese eine willkommene Oase in dieser Steinwüste. Zur Wimbachgrieshütte sind es dann noch 30 Minuten Fußweg.

Wahlweise kann man die Überquerung mit der Südspitze beginnen. Der Wegweiser eine halbe Stunde von der Wimbachgrieshütte entfernt, zeigt wieviel Zeit einzuplanen ist.

Weiter um den Königssee

Berchtesgaden,Königssee

Die weiteren Etappen nach der Watzmann Überschreitung und anschließenden Lager in der Wimbachgrieshütte sind Wasseralm, Gotzenalm und Stahlhaus. Aufgrund der Wetterlage wurde der Marsch nach der Gotzenalm zum Stahlhaus nicht weiter fortgesetzt und der Talweg zum Königssee eingeschlagen.

Bei optimaler Wetterlage, ausreichend Energiereserven und guten Zeitpolster war ein Wiedereinstieg ins Hochgebirge über Hohes Brett und Hoher Göll zum Purtschellerhaus geplant. Wer sich am Tag danach wieder Richtung Tal orientieren möchte, für den bietet das CJD (Christliche Jugend Deutschland) Ausbildungshotel  in der Buchenhöhe eine günstige Hotelübernachtung oberhalb von Berchtesgaden. Hier fährt der Bus 838 Berchtesgaden zum Bahnhof Berchtesgaden und zurück.

 

Weblinks

Auf Wiedersehen Berchtesgaden

Die Arbeit ruft, es geht nach Hause.

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Frisch erholt geht es jetzt mit der BOB nach München zum ZOB an der S- Bahn Station Hackerbrücke. Vom Hauptbahnhof aus sind es ca. 10 – 15 Min. Fußweg in Richtung Bayerischer Rundfunk.

Vorher noch auf einem Weg vom Bhf. zum ZOB im Military-Shop einen Poncho für den nächsten Marsch gekauft.

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Und los geht’s …

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…und es hört wohl auf wie es angefangen hat…Verspätung.

Doch der Stau löst sich auch bald wieder auf.

Am Rasthof Frankenwald werden Personen aus dem Bus einer “Verdachtsunabhängigen Personenkontrolle” unterzogen. Einige stehen unter Verdacht der illegalen Einwanderung und werden zunächst ins Auffanglager transportiert. Zusätzlicher Verzug : 30 Min.

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Gotzenalm erreicht…

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… jetzt erstmal entspannen.

Und es fängt wieder an zu regnen.

Es sieht aus als sei noch nicht geöffnet. Ich höre Stimmen, Stühle stehen um 12 Uhr in einer Stube noch auf den Tischen. Ob die Türe verschlossen ist…?

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Nein, die Türe ist offen, alle sind da…Nur die Gäste fehlen bei diesem Regenwetter.

Gut gestärkt geht es jetzt im Regen um 13:30 Uhr weiter. Die Füße sind aufgeweicht, vom eigentlich wunderschönen Alpenpanorama sieht man leider nichts.

Die ungarische Köchin Christine wird gerade instruiert für die Zubereitung eines einzelnen Kaiserschmarns die kleine Pfanne zu benutzen. Hätte ich besser nicht gesagt dass ich nach dem Essen jetzt nicht mehr bewegen kann? Die Preise auf der Speisekarte haben mir hier auf jeden Fall am besten gefallen, sind aber auf allen Hütten ähnlich.

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Ich gebe zu, es war geschwindelt, denn ich setze mich jetzt wieder in Bewegung Richtung Stahlhaus.  Von der Gotzenalm soll man eine 3 Std. Wanderung einplanen. Der Regen soll stärker werden, Gewitter ist vorhergesagt.

Weiter Richtung Stahlhaus über Gotzenalm

Nach einem trockenen Nachtlager in der Wasseralm, Wasser in den Schuhen, Frühstück und der Morgentoilette geht es zur ersten Zwischenetappe. Ankunft Gotzenalm: Ca. 12:00 Uhr.

Der Wegweiser  an der Wasseralm deutet auf eine 4 Stunden Wanderung hin.

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Waschgelegenheit an der Wasseralm
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Morgentoilette an der Wasseralm

Zur linken Hand wird der Königssee umfasst, stellenweise ist hier oberhalb der Wasseralm Netzempfang. Weiter oben auf Höhe der Mitterhüttenalm spaltet sich der Weg in verschiedene Richtungen, wie auf dem Wegweiser zu sehen.

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Auf dem Weg zur Gotzenalm

Watzmann Überschreitung geglückt

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Morgens um halb Fünf aufstehen, Sonnenaufgang betrachten, stärken und los geht’s.

Glück mit Wetterlage und Unterkunftsmöglichkeit gehabt. Geplante Route nach Abstieg zum Kärlingerhaus konnte jedoch nicht fortgesetzt werden. Aufziehendes Gewitter und Erschöpfung machen Weitermarsch unmöglich.

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Der Abstieg von der Südspitze im unteren Drittel geschieht über Geröll und ist eine rutschige Angelegenheit. (Wegweiser Aufstieg über Südspitze)

Gute Vorbereitung und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten ist für die ca.10 stündige Watzmann Überschreitung wichtig.
Viele machen nach der Besteigung des Hochecks kehrt. Danach steigt der Schwierigkeitsgrad.
Information zur Wetterprognose vor der Überschreitung einholen, Überschreitung ist nur bei gutem Wetter durchführbar.
Ausreichend Flüssigkeit ist außerdem für diese Tagestour mitzuführen, nächste Wasserquelle befindet sich erst wieder ganz unten.
Unten angekommen führt der weitere Weg eine halbe Stunde zur Wimbachgrieshütte bzw. 5 1/2 Std. hinauf zum Kärlingerhaus. Zum Parkplatz bzw. Bushaltestelle Wimbachbrücke sind es von hier aus 3 1/4 Std. Fußmarsch, wie auf den Wegweisern ersichtlich ist.

Das Lager wird also nach der Überschreitung in der Wimbachgrieshütte aufgeschlagen. Die Übernachtung in diesem Naturfreunde-Haus kostet 15€. Im Talkessel ist kein Netzempfang, aufgrund von Stromschwankungen könne man das Telefon nicht aufladen lassen. “Kein Empfang, kein Internet. Und das ist auch gut so.” so der Wirt. Sieht man davon ab dass eine Kabelleitung von der Hütte aus ins Tal führt…

Von der Wimbachgrieshütte lassen sich außerdem Touren zur Wimbachscharte, Ingolstäder Haus oder Seehorn starten, wie auf einem weiteren Wegweiser dort ersichtlich ist.

Watzmannhaus erreicht

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Das Watzmannhaus ist an der Vegetationsgrenze erreicht. Der Wirt will noch bis 15 Uhr warten, bis ich einen Schlafplatz beziehen kann. “Sind’s angemeldet? Dann warten mir noch bis 15 Uhr.” Ob ich in der Zwischenzeit noch etwas konsumieren werde, mal gucken. Trotz der Anstrengung ruft der Gipfel. Doch ein paar Klamotten würd ich gern vorher hier lassen… Die Stunde kann ich mich ja noch ausruhen.

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Quartier bezogen. Frühstück und Abendessen von 6-8 Uhr, 21:30 Uhr Nachtruhe. Ein schöner Lagerplatz, 38 Personen haben in diesem Lagerraum Platz. Die Gipfelbesteigung heute überlege ich mir nochmal, morgen passiere ich die Gipfel Hocheck, Mittelspitze und Südspitze bei der kompletten Watzmann Überschreitung…

Es geht bergauf

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Der Aufstieg zum Watzmann beginnt nach einer Stärkung in der Jugendherberge, einem Marsch zwecks Reservenbildung in die Stadt und dem Aufsitzen auf den Bus mit Ziel Wimbachbrücke. Verzug: Negativ.

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Der Tipp im Kompass Reiseführer hat sich gelohnt. Der Weg durch die Wimbachklamm ist wunderschön. Für 2 € eine Münze am Automaten gekauft und den Holzstegen gefolgt. Nur aus den dort angegebenen 30 Min. Wegzeit sind eher 10 Min. gemütliches Schlendern geworden.

Es geht weiter nach oben…

Wohin die Reise führt…

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Der Urlaub im Berchtesgadener Land fängt schonmal gut an. Die erste Freude über ein Sparpreis von 22€ für das Zugticket von Halle nach Berchtesgaden wird durch die erste Verspätung in Leipzig getrübt. Erst 20 Min, dann 30 Min., dann 40 Minuten. Der Anschluss ist mehr als gefährdet, muss ich heute doch im Freien schlafen? Wir werden sehen… Die Dt. Bahn ist immer für ein Abenteuer gut, zumindest darauf ist Verlaß…
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Fragen hilft und manchmal kann eine Zugverspätung von Vorteil sein. Der um ein paar Min. verspätete ICE nach Innsbruck über München ist schneller und so könnte der Anschluss dort bei 5 Min. Umstiegszeit erreicht werden. Also schneller Zugwechsel in Nürnberg. Dumm nur das dieser Zug 9 Min. Verspätung hat. Es steht also weiter auf der Kippe. Der Zugchef will mich anmelden. Aber da es sich ab München um eine Privatbahn handele, kann er mir den Anschluss nicht versprechen. “Die warten nicht. Sie müssen zwar 10 Min. warten, tun dies aber meistens nicht.” In der Jugendherberge muss ich eigentlich bis 22:30 Uhr aufgeschlagen sein… Ob das noch klappt? Nach einem Anruf will man wohl noch ein bisschen warten.
Aktuelle Zugdurchsage: “Der Zug verspätetet sich um 4 Minuten, voraussichtliche Ankunftzeit in München 18:54 Uhr.” Mein Anschluss fährt 18:55 Uhr.
Mal schauen wie es weiter geht… “Meine sehr geehrte Damen und Herren, der Meridian nach Salzburg wird noch erreicht. Die Fahrgäste bitte beschleunigt umsteigen.” GESCHAFFT. Und Abfahrt…

Und wieder wird es spannend. Vorbei am Chiemsee und schon zweimal müssten wir entgegenkommende Züge vorbeilassen. Mal wieder auf dem Abstellgleis gelandet? In Freilassing sind 9 Min. Umstiegszeit vorgesehen. Der Schaffner meint “das müssten wir schaffen”, bevor der D-Zug vorgelassen wurde…

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Sieht gut aus…Jetzt kann eigentlich nichts mehr passieren…

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Angekommen.