Ukraine-Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten tendenziös.

Im Juni 2014 hat sich der Programmbeirat der ARD in seiner Funktion als Aufsichtsgremium der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten zu einer Untersuchung der hauseigenen Ukraine-Berichterstattung veranlasst gesehen. Öffentliche Kritik zur Einseitigkeit der Berichterstattung zulasten Russlands und Lückenhaftigkeit bei Hintergrundinformationen habe zur Untersuchung von über 40 hauseigenen politischen Talk- und Magazinformaten im deutschen Fernsehen geführt. Im Resümee der internen Untersuchung, beim IT-Portal heise.de veröffentlicht, wird der Vorwurf der Voreingenommenheit  und tendenzielle Berichterstattung gegen russische Positionen bestätigt:

‹‹Folgende grundlegende Punkte, die für die Einschätzung und das Verständnis der Ursachen und der Eskalation der Krise wichtig gewesen wären, fehlten in der Ukraine-Berichterstattung im Ersten jedoch oder wurden nur unzureichend behandelt:

– Differenzierende Berichte über die Verhandlungen der EU über das

Assoziierungs- abkommen, die genauen Inhalte des Abkommens, seine

Tragweite und seine Vereinbarkeit mit russischen Interessen.

– Die politischen und strategischen Absichten der NATO bei der

Osterweiterung und in der Ukraine-Krise

– …

– Die Frage nach der Verfassungs- und Demokratiekonformität der Absetzung

Janukowitschs sowie die Rolle rechtsnationaler Kräfte bei der Absetzung.

– …

– Belastbare Belege für eine Infiltration der Krim durch russische Armeeangehörige.

– Eine völkerrechtliche Analyse der Abspaltung der Krim: War es eine

Annexion oder eine völkerrechtlich mögliche Sezession? Wie ist die

Eingliederung der Krim 1954 in die ukrainische SSR zu werten?…

…Nach Ansicht des Programmbeirats wäre in diesem Zusammenhang eine

gründlichere Recherche durch die politischen Redaktionen notwendig und

hilfreich, für eine vollständige Hintergrundberichterstattung im Grunde

unentbehrlich gewesen…Berichtet werden müssen hätte über die

Faktoren, die ursächlich am Entstehen der Krise beteiligt waren, darunter die

Politik von EU, USA und NATO und deren Interessen gegenüber der Ukraine

und Russland. Stattdessen wurde die Verantwortung für die Krise fast

ausschließlich der Regierung Janukowitsch und Russland, genauer: Putin

persönlich zugeschrieben. Differenzierte Berichterstattung war das nicht. Eine

gewisse Einseitigkeit ließ sich manchmal auch in der Wortwahl erkennen, im

mehr oder weniger unterschwelligen Transport von Meinung durch

Moderatoren/innen und Repor- tern/innen und in der Auswahl von

Berichtsgegenständen, die selbst in der Zusammenschau aller zehn Ukraine-

„Brennpunkte“ kein einigermaßen umfassendes Bild der Krise ergaben.›› (Heise.de. Stand: 30.09.14)

Jedoch wird in der Protokollzusammenfassung auf Beispiele auf Positivbeispiele hingewiesen, in denen ausgewogenere Berichterstattung stattgefunden habe. Dies seinen zwei ttt-Beiträge (16. und 30. März), ein Plusminus-Beitrag zum Sinn von Sanktionen (19.März), zwei Monitor-Beiträge (13.März) über wirtschaftliche und strategische Interessen des Westens sowie Panorama-Beitrage (6.März und 8.Mai) über die Rolle der Rechten in der Ukraine.

ARD-Chefredakteur Thomas Baumann weist den Vorwurf tendenziöser und einseitiger Berichterstattung „energisch“ zurück. Auch der WDR-Intendant und ehemalige Washington-Korrespondent Tom Buhrow habe laut Insider auf die Kritik des Programmbeirats „extrem aufgebracht und teilweise unsachlich“ regiert. Gemeinsam mit dem Fernsehdirektor Jörg Schönenborn werbe er für die Verteidigung westlicher Positionen. (Daniljuk. 18.09.14. In: Telepolis)

Die Propaganda-Schlacht hat mit dieser Diskussion noch längst kein Ende genommen. Die eher konservative WELT titelte nach dem jüngsten Bekanntwerden der Beirats-Protokolle „Putins langer Arm reicht bis in Gremien der ARD“ (Clauß. 29.09.14. In: DIE WELT) In dem Artikel, in dem auch zu der o.g. Protokollzusammenfassung verlinkt wird, wird die Frage nach den Motiven der  Berichterstattungskritiker gestellt. Alle deutschen Sender und Verlagshäuser hätten bereits Erfahrung mit „ganz offensichtlich koordinierten Protestwellen in Sachen Ukraine-Berichterstattung.“  (Clauß. 29.09.14. In: DIE WELT)

Auch im Internet werden „antirussische Tendenzen“ im deutschen Fernsehen dokumentiert. Die Ständige Publikumskonferenz sammelt im Internet Falschmeldungen, präsentiert Beweise und Programmbeschwerden, so Spiegel Online.

Weblinks:

“Ein sehr zweifelhaftes Denkmal”

“…das TTIP-Abkommen, ist geplant. Die Bundesregierung sagt, sie sei auch gegen die Investitionsschutzklausel. Sie ist aber in dem Abkommen vorgesehen.

Was bedeutet denn eine Investitionsschutzklausel? Wenn wir in Berlin einmal eine .. [andere. d.V.] Regierung bekämen …und die beschlösse plötzlich, dass es mehr Mitbestimmung gibt oder dass Konzerne etwas mehr Steuern zahlen müssen, dann könnten die kanadischen und amerikanischen Unternehmen sagen: „Das geht nicht; es verstößt gegen das Verbot von Investitionshemmnissen; denn wir haben unseren Sitz hier unter anderen Voraussetzungen gegründet“, und Schadenersatz fordern…

Außerdem erleben wir eine Entstaatlichung…durch CETA und TTIP. Denn es sollen keine ordentlichen Gerichte zuständig sein. Es gibt dann nur ein Schiedsgericht, bestehend aus drei Advokaten, die über Milliardenbeträge entscheiden sollen. Der ordentliche Gerichtsweg ist ausgeschlossen. Das ist eine Entstaatlichung. Es verstößt auch gegen die Rechtsstaatlichkeit…

Es gibt Zahlen, die einen umhauen. Die EU-Millionäre, von denen es eine reichliche Anzahl gibt, haben ein Geldvermögen – es geht nur um das Geld, ohne Grundstücke und Unternehmen – von 17 Billionen Euro. Die gesamten Staatsschulden der EU belaufen sich auf 11 Billionen Euro. Stellen Sie sich vor, sie würden uns das ganze Geld überweisen. Dann könnten wir alle Schulden bezahlen und ihnen sogar noch 6 Billionen zurücküberweisen. Dann wären sie immer noch nicht arm. Aber so weit geht noch nicht einmal die Linke. Wir sagen aber: Wir brauchen endlich eine Millionärsteuer in der Europäischen Union.

Gehen wir einmal zu Deutschland über. In Deutschland haben wir ein Geldvermögen von 10 Billionen Euro. Jetzt gibt es eine neue Studie der -Europäischen Zentralbank, die besagt: 1 Prozent unserer Bevölkerung besitzt 32 Prozent davon. Das sind weit über 3,5 Billionen Euro. 50 Prozent – die in finanzieller Hinsicht unteren 50 Prozent – unserer Haushalte und damit die Hälfte unserer Bevölkerung besitzt 1 Prozent davon. Nun sage ich, was für mich am erschreckendsten ist. Diese Hälfte besaß 1998 4 Prozent. Die Schere geht immer weiter auseinander. Das ist unerträglich.

Die schlimmste Umverteilung von unten nach oben hatten wir durch die Agenda 2010 in Verantwortung von SPD und Grünen. Seit 2000 haben wir – das ist dieselbe Entwicklung – einen Anstieg der Unternehmens- und Vermögenseinkommen, um 60 Prozent zu verzeichnen. In derselben Zeit sind die Reallöhne um 3,7 Prozent gesunken. Erklären Sie das den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, die das ganze Vermögen geschaffen haben! Wir müssen die Umverteilung von unten nach oben stoppen und eine von oben nach unten einleiten, um ein Stück Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft zu erreichen…

Deutschland hat in Europa den größten Niedriglohnsektor. Er ist größer als der in Griechenland. Nun beschwert sich die belgische Regierung bei der Europäischen Union über Deutschland wegen Lohndumping, weil zum Beispiel die Arbeit auf Schlachthöfen in Deutschland so schlecht bezahlt wird, dass die belgischen Unternehmen niederkonkurriert werden…

Die Europäische Zentralbank hat nun den Leitzins auf den niedrigsten Stand in der Geschichte gesetzt: auf 0,05 Prozent. Die Sparerinnen und Sparer in Deutschland, auch die kleinen und mittleren, bekommen so gut wie gar keine Zinsen. Da wir eine Inflationsrate haben, das heißt alle Dienstleistungen und Waren teurer werden, man aber keine Zinsen bekommt, verlieren die Sparguthaben Jahr für Jahr an Wert. Das heißt, die Sparerinnen und Sparer bezahlen die ganze Krise

Was mich auch stört, ist, dass die EZB wieder die Schrottpapiere von den Banken aufkaufen will. Das ist doch der Gipfel der Frechheit. Die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler haften wie immer für alle Banken. Ich möchte, dass endlich Banken für Banken haften.” ( G.Gysi In: Generaldebatte über den Bundeshaushalt 2015 / 50. Sitzung des 18. Deutschen Bundestages am 10. September 2014)

Weblinks:

Arbeiterstreik

Arbeiter haben erneut ihre Werktätigkeit eingestellt, die Gewerkschaft Ver.di hat die Amazon-Beschäftigten an vier Standorten in Deutschland zu einem Streik aufgerufen. Bis zum Ende der heutigen Nachtschicht wird die Arbeit an den Versandzentren in Leipzig, Bad Hersfeld, Graben bei Augsburg und im nordrhein-westfälischen Rheinberg niedergelegt, berichtet Spiegel Online.

‹‹”Der Leistungsdruck nimmt mittlerweile unmenschliche Züge an”, sagte Ver.di-Streikleiter Thomas Gürlebeck. Amazon-Mitarbeiter klagten über befristete Verträge, extremen Leistungsdruck und unzureichende Arbeits- und Pausenregelungen. Zudem bekämen die Mitarbeiter zum Teil mehrere Hundert Euro weniger, als ihnen nach den Tarifverträgen des Einzel- und Versandhandels zustehen würden.››  (Spiegel Online. 22.09.14)

Der Zeitpunkt des Warnstreiks kann für den Konzern nur als gutmütiges Entgegenkommen der Arbeitnehmervertreter angesehen werden, denn vor dem Weihnachtsgeschäft ist wieder mit steigendem Umsatz und damit verbundenen Arbeitsanforderungen zu rechnen.

Doch der US-Konzern weiß sich mit angelsächsischen- und marktliberalen Methoden dem globalen Wirtschaftssystem gut anzupassen. Wie sonst könnte Jeff Bezos alias Bezos Gnadenlos so erfolgreich geworden sein? Natürlich sind auch wir Teil dieser Erfolgsgeschichte.  Amazon-Gründer Bezos hat eben den Dreh raus. Für die Ansiedelung seiner Versandzentren hat der US-Konzern ca. 14 Millionen Euro Subvention vom deutschen Steuerzahler bekommen, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet.  Das Geld der Bürger sollte also der Schaffung von Arbeitsplätzen hierzulande dienen.

“ Viele Leih- und Saisonarbeitskräfte sind bei dem Unternehmen beschäftigt. Gewerkschaftsangaben zufolge sollen in manchen Versandzentren fast 80 Prozent aller Beschäftigten befristet arbeiten.“ (Jannis Brühl. In: SZ. 22.03.13)

Arbeitsamt und Jobcenter schicken den „Leistungsbezieher“ gerne zum neuen Arbeitgeber, um ihre Vermittlungsquoten zu erfüllen.

‹‹Für einen Dreimonatsvertrag soll er [der Arbeitslose. d.V.] zwei Wochen zur Probe arbeiten. Ohne Bezahlung… Kostenlos zur Probe arbeiten müssen dabei lediglich Arbeitslosengeldempfänger. “Bewerber, die über die Arbeitslosenvermittlung zu uns kommen”, teilt Amazon auf Anfrage von ZEIT ONLINE mit, “erhalten für eine kurze Zeit weiterhin ihre Bezüge von der Agentur für Arbeit, da das Training die Wiedereingliederungsaussichten in den Arbeitsmarkt verbessert.” ››  (Anne-Sophie Lang. In: ZEIT Online. 07.11.11)

Das scheint sich also für alle zu lohnen – fast alle. Bei Amazon in Deutschland steckt man einen Arbeiterstreik leichter weg, wenn die Gesetze des Freien Marktes im Sinne des  Unternehmens genutzt werden können. Die Gewinne sind hoch, die Abgaben niedrig, Steuern zahlt man selbst ohnehin kaum. Wozu gibt es denn die Einkommenssteuer? Wenn Arbeiter in Deutschland dem Konzern  langsam zu teuer werden, wird die Arbeit eben ins osteuropäische Ausland verlagert. Die Fördergelder haben sich längst bezahlt gemacht.

‹‹Die Verlagshäuser sollen, beginnend im September, rund 40 Prozent ihrer Bücher, Hörbücher und anderer Medien über neue Logistikstandorte in Polen und Tschechien an ihre inländischen Kunden schicken.

In einem Standardschreiben, das der US-Konzern in diesen Tagen an die Verlage verschickt, werden die “sehr geehrten Vertriebspartner” auf die Eröffnung von zunächst zwei neuen Zentren am 15. und 29. September in Polen hingewiesen…Von Posen und Breslau aus würden Kunden beliefert, die unter der deutschen Website des US-Versenders bestellt hätten, heißt es ausdrücklich in dem Schreiben, das der “Welt” vorliegt: ›› (Die Welt. 08.08.14)

Subventionen und staatlich vermittelte Arbeitnehmer  lassen eher Assoziationen mit sozialistisch geprägter Wirtschaftspolitik aufkommen, doch mit solchen Gedankenspielen wird man wahrscheinlich eher zum Staatsfeind, als zum Vernunftmenschen, degradiert. Die konforme Weltsicht wäre demnach eher die von Bezos & Co. KG. Deutsche Steuergelder für die Expansion in Europa kassieren, Gewinne steigern, Arbeiter kurz halten und Steuern einsparen.

‹‹Amazon hingegen hat Markenrechte, Patente und andere Formen geistigen Eigentums auf eine Gesellschaft in Luxemburg übertragen. Luxemburg erhebt auf Lizenzgewinne kaum Steuern, weswegen es für Amazon lukrativ ist, dass seine europäischen Unternehmenstöchter ihre Gewinne über Lizenzgebühren nach Luxemburg verschieben und nicht an Ort und Stelle versteuern. So konnte Amazon seinen in Deutschland zu versteuernden Gewinn kräftig drücken und musste trotz eines Umsatzes von 8,7 Mrd. Euro lediglich 3,2 Mio. Euro Unternehmensteuer an den deutschen Fiskus abführen.[3] ›› (Axel Troost. In: Blätter für deutsche und Internationale Politik. 12´13)

Was würden die Konzerne nur ohne Milliardengewinne tun? Die Menschen würden ihre Aktien verkaufen und sich wundern, warum ihre Papiere nichts mehr wert sind. Unternehmen und Konzerne wären anfällig vor feindlichen Übernahmen, die Konkurrenz könnte sie schlucken. Um dem Wettbewerb standzuhalten muss gespart werden, als erstes wohl an übermäßig hohem Lohn und Gehalt. Und diese unverschämten Forderungen der Arbeiter und Gewerkschaften.

Ein gutes System für einen freien Markt, ein schlechtes System für den Bürger, die die Gesetze des Kapitalismus für sich zu nutzen versucht und sich dann überlegen muss, ob sich Arbeit überhaupt noch lohnt.

Doch Amazon ist nicht der einzige Konzern, der in der Vorweihnachtszeit vor neuen Tarifverhandlungen steht.

Weblinks:

“Aus der Haut”

In Deutschland wird wieder durchgedreht..,

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Während in Halle gerade der Fernsehfilm in Kooperation mit MDR und ORF gedreht wird, meldet sich in Niedersachsen die CDU zu Wort: “CDU-Abgeordnete warnt vor Homosexuellen an Schulen” titelt zur selben Zeit Spiegel Online.
Droht eine Verrohung der Gesellschaft, wenn mehr Toleranz die Klassenzimmer durchdringt? Oder wird man in der Schule zum Homo erzogen? “Aus der Haut” thematisiert das Spannungsfeld zwischen jugendlicher Identitätssuche und gesellschaftlichen Hindernissen. Schauspieler Merlin Rose spielt hier den 17-jährigen Milan, der kurz vor seinem Coming-Out steht. Der Film soll bis zum 27.9. in Halle gedreht und schließlich 2016 ausgestrahlt werden. Die Christliche Union will solche Gefahren abwehren. Damit stellt sie sich auf Seite der kirchlichen Moralhüter, die sich ganz klar gegen pädophile und homosexuelle Handlungen stemmen und dabei ganz offensichtlich eine Null-Toleranzlinie fahren. Schwule gibt es nämlich in Kirche, CDU und Gesellschaft nicht. Da scheint man sich mit ISIS ausnahmsweise einig zu sein und zieht in den (Wahl-) Kampf. Vielleicht sind solche Praktiken auch schuld am Untergang des Römischen Reiches? Immerhin, die Griechen halten länger stand, doch was ist aus ihnen geworden? Sie sind heute erst recht die Gefickten.

Weblinks:

Naturfoto-Ausstellung im Hauptbahnhof

Die Gesellschaft Deutscher Tierfotografen stellt im Hauptbahnhof Halle die Siegerfotos des internationalen Wettbewerbs “GDT Europäischer Naturfotograf des Jahres” 2013 aus. Die Fotos des Briten Alexander Mustard sind wirklich sehenswert und zeigen z.T. wunderschöne und stimmungsvolle Naturfotos.

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In den Kategorien Vögel, Säugetiere, Andere Tiere, Pflanzen und Pilze, Landschaften, Unter Wasser, Mensch und Natur, Atelier Natur kann sich der Betrachter an der Ästhetik unserer Natur erfreuen. “[N]eben Europas besten Naturfotografen reichen auch viele begabte Amateure ihre Bilder in diesen Kategorien ein.” (Ausstellungsprospekt) Die nächste und letzte Station der Wanderausstellung ist Düsseldorf Hbf vom 03. bis 12. November.

(An dieser Stelle war ein Foto aus der GDT-Webseite eingebettet. Mittlerweile wurde es von dort entfernt.)

Foto: Zweiter Platz “GDT Europäischer Naturfotograf des Jahres” 2013, Alexander Mustard, Kategorie “Unter Wasser”.

Bei aller Schönheit täuschen diese wunderschönen Naturfotos über den Zustand unserer Erde hinweg. In diesem Zusammenhang lohnt die kurze Lektüre vom Mann und dem Müll. Der Segler Ivan Macfadyen durchkreuzte zweimal den Pazifik. Beim ersten Mal vor 10 Jahren gab es dort Vögel und Fische im Überfluss, nun sind sie verschwunden. An ihrer statt begegnete er riesige Fischtrawler, die sich Tag und Nacht an den Riffen zu schaffen machen.

‹‹ “Ich bin in meinem Leben viel auf dem Ozean unterwegs gewesen und war es gewohnt, Schildkröten, Delfine, Haie und große Vogelschwärme beim Fressen zu beobachten. Aber dieses Mal gab es auf 3000 Seemeilen praktisch nichts Lebendiges zu sehen.” Anstelle des fehlenden Lebens sah Macfadyen Müll in einer ganz erstaunlichen Menge.›› (Macfadyen: In: Tall-Ship news. Nr. 90 III/2014. S.21)

Heute bedecken Müllflächen von einer Ausdehnung, die der Fläche Westeuropas entsprechen, den Ozean. (s. Wikepedia)

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Albatross at Midway Atoll Refuge (8080507529)“ von Chris Jordan via U.S. Fish and Wildlife Service HeadquartersAlbatross at Midway Atoll Refuge
Photo taken by Chris Jordan
Uploaded by Foerster. Lizenziert unter CC BY 2.0 über Wikimedia Commons.

Weblinks:

NYT berichtet über gesundheitsschädliche Kinderarbeit auf US-Tabakplantagen

Die New York Times berichtet heute über den Arbeitsalltag auf US-amerikanischen Tabakplantagen. 12-jährige Kinder und noch jünger, arbeiten im Land der unbegrenzten Möglichkeiten bei Hitze in 12 Stunden-Schichten und sind dabei Nicotin-Vergiftung, Pestiziden und Dehydrierung ausgesetzt.

Die 13-jährige Saray Cambray Alvarez versucht auf dem Feld die Vergiftungserscheinungen der ‹‹green tabacco sickness›› mit schwarzen Mülltüten um Körper und Gesicht zu vermeiden. Sie stülpt die Plastiktüten mit den anderen Kindern um die Arme, um sich vor Erbrechen, Schwindel, Herzrhythmus-Störungen und anderen Symptomen zu schützen. Während sie in der Hitze Unkraut und unbrauchbare Blätter pflückt, wird sie auch sehr durstig. Doch die Wasserspender stehen weit weg. So kann sie manchmal über 90 Minuten keine Flüssigkeit zu sich nehmen. Schwindel und Übelkeit sind hier geläufig.

US-Gesundheitsexperten sagen dass hunderte unter 16-jährige Kinder wie Saray auf US-Amerikanischen Tabakfeldern arbeiten. Gerade für Kinder ist die Arbeit sehr gefährlich, so Dr. Thomas A. Arcury, Professor am Wake Forest Baptist Medical Center. Kinder sind noch in der Entwicklung, die haben eine größere Körperoberfläche im Vergleich zur Körpermasse. Das Gehirn entwickelt sich noch. Auch der Sprecher des Arbeitsministeriums, Carl Fillichio, ist besorgt über die Gesundheitsrisiken der Plantagenkinder.  ‹‹“We are concerned about the serious health effects that may be experienced by young people working on tobacco farms,” he said. ›› (Greenhouse. In: NYT. 06.09.14)

Das US-Bundesgesetz erlaubt es 12-jährigen auf Farmen ohne Zeitlimit zu arbeiten, solange kein Konflikt mit der Schulpflicht bestehe. Für Arbeiten außerhalb der Agrikultur begrenzt der Gesetzgeber die Arbeit auf 8 Stunden täglich für über 14-Jährige.

Doch vor Jahren schon haben US-Gesundheitsexperten und Beamte des Arbeitsministeriums versucht Teenager unter 16 Jahren von den Tabakfeldern gesetzlich fernzuhalten – vergeblich. Die frühere Gesundheitsministerin Hilda Solis habe die Gesundheitsgefahren gekannt und wollte die Arbeit an anderen Tabak produzierenden Ländern, wie Brasilien und Indien, angleichen. Hier ist die Arbeit auf den Feldern unter 18 Jahren verboten. Doch der Druck der Farmvertreter und Republikaner war zu mächtig. So wurde der Gesetzesvorschlag im April 2012 im Wahlkampf um Obamas Wiederwahl kassiert. Das Thema sollte während seiner Amtszeit nicht mehr aufkommen, so die New York Times.

North Corolina ist mit ca. 1800 Tabakfarmen und 30.000 Arbeitern der größte Tabak produzierende Staat in den USA. Jedes Jahr werden von den Arbeitern 400 Millionen Pfund geerntet. Graham Boyd, Vizepräsident von Tabacco Growers Association of North Carolina, entgegnet dem Vorwurf der Gesundheitsgefahren auf den Feldern: ‹‹“No one is going to say it´s a day at the beach,“ Mr. Boyd said. ›› (Greenhouse. In: NYT. 06.09.14)

Human Rights Watch hat letztes  Jahr 141 Arbeiter auf den Tabakfeldern im Alter von 7-17 Jahren für eine Langzeitstudie befragt – Dreiviertel der Befragten haben unter Übelkeit, Schwindel und Hautausschlag gelitten.

Die 15-jährige Esmeralda Juarez hat zusätzlich noch ganz andere Probleme. Von  ihren langen schwarzen Haaren und schüchternen Lächeln fühlt sich ihr Arbeitgeber angezogen. Er zieht an ihrer Kleidung, macht Fotos von Hinten und nennt sie ‹‹“Prinzessin“›› oder ‹‹“Baby“››. Da die meisten Tabakfarmen hätten keine portablen Toiletten hätten, müssten viele Frauen in den Büschen verschwinden. Esmeralda wartet lieber und verkneift es sich, bis sie zu Hause ist.

„An dem Job gibt es nichts gutes, außer dass Du bezahlst wirst“, sagt sie. Ihre 19 jährige Schwester Neftali arbeite auf den Feldern, seitdem sie 12 Jahre alt ist. Edinson Buesco Ramirez, 15, erinnert sich an Sommerzeiten, an denen er mit vielen 12- und 13-Jährigen, sogar einem 10-jährigen Kind, zusammen gearbeitet hat. Den Farmern kommt das jugendliche Alter zu Gute, sagt er. „Sie können dich bei der Bezahlung abzocken.“ Viele Kinderarbeiter auf den Feldern sind Immigranten, die Familien brauchen das Geld, Rechnungen müssen bezahlt werden.

Große Tabakkonzerne sagen sie seien strikt gegen gesetzeswidrige Kinderarbeit. Philip Morris International verbietet laut NYT den Farmern Arbeiter unter 18 Jahren zu beschäftigen, auch wenn dies in den USA gesetzlich nicht verankert ist. Ob sich alle Bauern daran halten ist nicht gewiss.  “Wir würden einen strikteren US- Gesetzesentwurf in Anlehnung an unsere Standards begrüßen“, sagt Miguel Coleta, zuständig im Konzern für Arbeitspolitik.

Doch weder Reynolds, noch Altria, haben solche internen Regeln. Reynolds empfiehlt seinen Lieferanten unter 18-Jährige von gefährlicher Feldarbeit fernzuhalten.

Weblinks:

Service, der seinen Namen verdient

Besser man hat keine Fragen. Erwartet man beim Informationsschalter der DB im Hauptbahnhof Halle eine Auskunft zum Bahn Bonus Programm, heißt es “Das machen wir nicht. Dafür müssen sie ins Reisecenter gehen.” Das meine Bonus Punkte, die drei Jahre nicht genutzt wurden, einfach verfallen sind, finde ich ja schon ärgerlich genug. Doch dann soll ich auch noch ins hiesige Reisecenter gehen…

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Ja, aber wofür haben wir auch so ein großes DB Reisecenter hier im Bahnhof… Doch muß man i.d.R. Zeit mitbringen, als erstes ein Nümmerchen ziehen und dann geduldig warten.

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Mit langer Wartezeit ist ja hier immer zu rechnen, doch wenn nachmittags um 16 Uhr bei großem Andrang nur zwei Schalter besetzt sind  und 20 Leute vor mir warten, dann verzichte ich gerne auf den guten Service.

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Eine Information bekommt man jedoch sofort, unaufgefordert und eindringlich zugerufen: “Sie dürfen hier nicht fotografieren. Das steht in der Hausordnung!”

Mit erhöhtem Informationsbedürfnis mitten im Lokführerstreik hat man hier wahrscheinlich nicht gerechnet. Vielleicht fahre doch besser mit dem Fernbus, zumal auch ab morgen früh 6 Uhr bei der Bahn gestreikt wird.

Weblinks:

Immer mehr Arbeiter beklagen Lohn-Klau

Lohnzurückhaltung und Ausbeutung hat es schon immer gegeben, wir können es bereits von Homer (800 v.Chr.) erfahren. Doch dass solcher Frevel keinen göttlichen Beistand hat, lesen wir bereits in der Ilias. Poseidon, der Odysseus später den Heimweg nach Ithaka erschweren wird, heißt den Tritt von Zeus Gemahlin Hera gegen Kriegsgott Ares und Phöbos Apollon gut.

‹‹So schwang sie sich jetzt eilends hinter den Fliehenden her und versetzte ihnen einen so heftigen Stoß, daß sie sich beide im Staub wälzten.
“So mag es allen gehen, die den Troern helfen!” sagte sie hochmütig und wandte ihnen den Rücken.
“Du hast ganz recht”, sagte Poseidon beifällig, und weil just Phöbos Apollon ein wenig entfernt über das verwüstete Feld ging, rief er ihn an. “Ich hätte große Lust, dich fürchterlich zu verprügeln, du Narr! Fällt Dir nichts Besseres ein , als den Troern beizustehen? Hast du gänzlich vergessen, wie wir beide, du und ich, auf Zeus Kronios Befehl vor Zeiten dem Troerkönig Laomedon ein Jahr lang dienen mußten? Und wie er dann, als das Jahr um war, uns den vereinbarten Lohn verweigerte und uns mit bösen Worten fortschickte. Dir drohte er, dich an Händen und Füßen zu fesseln und dich in ein fernes Land zu verkaufen. Zuvor aber wollte er dir noch mit dem Schwert die Ohren abschneiden, so sagte er. Und diesem Volk hast du deine Gnade zugewandt!”›› (Lechner, Auguste. 1991. Ilias. S. 157 f.)

Das weitere Schicksal Trojas, entdeckt von Heinrich Schliemann, ist uns bekannt.

Auch im Land der unbegrenzten Möglichkeiten wird heute über zunehmende Unzufriedenheit durch Lohnzurückhaltung US-amerikanischer Arbeitgeber berichtet. Ein US-Unternehmen muss durch einen Gerichtsvergleich 21 Mio. $ zahlen, weil Überstunden nicht entlohnt worden sind.

‹‹„Manchmal habe ich 60, sogar 90 Tage hintereinander gearbeitet,“ sagte Mr. Rangel, ein leise sprechender Immigrant aus Mexiko. „Sie haben nie Überstunden bezahlt.“›› (Greenhouse. In: NYT. 31.08.14)

Kalifornien und die ganze Nation erreicht jetzt eine Flut von Klagen über solche und ähnliche Fälle. Die Anklagen sind Verstoß gegen das Mindestlohngesetz und gesetzliche Regelungen zu Mehrarbeit, Nichtausbezahlung geleisteter Arbeitsstunden und widerrechtliches Einbehalten von Trinkgeldern, so die New York Times.

Abeitnehmervertreter nennen es Lohn-Klau und betonen dass dies in letzter Zeit immer größere Ausmaße annimmt. Dies wird von Staatsbediensteten bestätigt. ‹‹They complain that more employers – perhaps motivated by fierce competition or a desire for higher profits – are flouting wage laws. ›› (Greenhouse. In: NYT. 31.08.14) Arbeitgebervertreter halten dagegen und meinen dass die Arbeitsschutzgesetze viel zu skrupellos Anwendung finden würden. Mit zunehmenden Zwangsmaßnahmen würden die US-Beamten versuchen bei den Gewerkschaften Punkte zu sammeln.

In Kalifornien hat das bundesweite Berufungsgericht letzte Woche entschieden dass FedEx Lohn-Klau betrieben habe, indem es auf die Unabhängigkeit der Fahrer von den Arbeitsverträgen der restlichen Angestellten bestand. Viele Fahrer müssen dort 10 Stunden täglich arbeiten, bekommen aber keine Überstunden bezahlt, wie die restliche Belegschaft. Der Logistiker FedEx will Einspruch einlegen.

Eine Hausmeisterfirma, die u.a. für die Reinigung von Supermärkten zuständig war, muss an 41 Reinigungskräfte $332,675 Lohnrückzahlungen und Strafzahlungen leisten. Ihre Angestellten mussten ihre Stundennachweise blanko unterschreiben, was dann vom Arbeitgeber zu seinen Gunsten missbraucht worden ist.

‹‹David Weil, the director of the federal Labor Department´s wage and hour division, says wage theft is surging because of underlying changes in the nation´s business structure. The increased use of franchise operators, subcontractors and temp agencies leads to more employers being squeezed on costs and more cutting corners, he said. A result, he added, is that the companies on top can deny any knowledge of wage violations. ›› (Greenhouse. In: NYT. 31.08.14)

Seine Behörde hat fast 1 Milliarde Dollar nicht ausgezahlter Gehälter seit 2010 ausfindig gemacht. Bei den Opfern handele es hauptsächlich um Immigranten.

Guadalupe Salazar, eine Kassiererin bei McDonald´s in Oakland beschwerte sich dass ihr Gehaltsscheck regelmäßig unbezahlte Arbeitsstunden und–Überstunden aufgewiesen habe. Frustriert hat sie sich an einer von sieben Klagen gegen McDonald´s und deren Fanchise-Unternehmen beteiligt. Sie klagen dass Arbeiter um ihre Überstunden betrogen werden, geleistete Arbeitsstunden einfach getilgt werden und sie rund um die Uhr arbeiten mussten.

Die Arbeitgeber weisen alle Verantwortung von sich und behaupten im Einklang mit den Gesetzen zu handeln. Sie verurteilen die Gewerkschaften für ihre Anschuldigungen.

‹‹ Commissioner Su of California said wage theft harmed not just low-wage workers. “My agency has found more wages being stolen from workers in California than any time in history,” she said. “This has spread to multiple industries across many sectors. It´s affected not just minimum-wage-workers, but also middle-class workers.” ›› (Greenhouse. In: NYT. 31.08.14)

Der Generalstaatsanwalt von New York, Eric T.Schneiderman, hat ausstehende Gehaltsforderungen im Wert von $17 Mio. innerhalb der letzten drei Jahre ausfindig gemacht.

‹‹”I´am amazed at how petty and abusive some of these practices are,” he said. “Cutting corners is increasingly seen as a sign of libertarianism rather the theft that it really is.” (Greenhouse. In: NYT. 31.08.14)

Weblinks: 

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One in three young workers on low pay | Society | The Guardian

Analysis to be released next month by the independent thinktank theResolution Foundation
will show that among this age group almost three in 10 (29%) are now low paid – equating to almost 1.5 million young workers. In 1975, the proportion earning low pay was less than one in 10 (8%)… The report comes amid growing concern that Britain’s economic recovery is not translating into wage growth and higher living standards for large sections of society… The steady rise in the share of younger workers who are low paid will be revealed in the Resolution Foundation’s publication Low Pay Britain, to be published next month.

http://www.theguardian.com/society/2014/aug/30/low-pay-workers-one-in-three

Employment continues to rise, while unemployment fell to 6.4% last month, the lowest since 2008. Part of the story of the growth in employment is that 40% of the jobs created since 2010 are the result of a shift to self-employment, making the UK the self-employed capital of western Europe…
Entrepreneurship is the pulse of a thriving economy but, according to the thinktank the Resolution Foundation, one in four who, like Almond, became self-employed in the last five years would rather work for a boss; their situation is involuntary. As employers use ever more aggressive tactics to reduce labour costs and restrict  collective action, productivity is suffering and patterns of employment initially viewed as temporary are becoming permanent. The gap between the richest and the rest widens. This is not unique to the UK.

http://www.theguardian.com/society/2014/aug/30/low-pay-britain-fightback-begins