Menschenhandel und Sklaverei für eine Dose Katzen- und Hundefutter

Die europäische  Presse berichtet verstärkt über Flüchtlingsdramen und Schlepperorganisationen am Mittelmeer. Von Krieg und Armut verfolgte Menschen suchen ein Leben ohne Hunger und Todesängsten im wohlhabenden Europa. Berichte über Flüchtlingsdramen vor unserer Haustüre und kollabierender Anreinerstaaten füllen die Nachrichtenblätter.
Damit wir in Europa und der westlichen Hemisphäre beherzt in den Kühlschrank greifen können, um auch unseren geliebten Haustieren das gute Dosenfutter zu servieren, arbeiten Menschen-Sklaven auf Fischkuttern im Südchinesischen Ozean, ohne Rechte und staatliche Kontrolle. Einschüchterung, Schläge, Gefangenschaft und Tod können nach dem jüngsten Bericht der New York Times der Preis für das Öffnen einer Dose Katzen- oder Hundefutter sein, die auch durch einen namhaften europäischen Konzern in unseren Supermarktregalen landet. Betroffen sind vor allem Armutsflüchtlinge aus Kambodscha und den angrenzenden Ländern. Sie werden anschließend von Schlepperbanden und Menschenhändlern weiterverkauft, um irgendwo auf dem Ozean, fernab jeglicher Kontrolle, arbeiten zu müssen.
Doch auch Zeitarbeitsfirmen aus unseren Urlaubsländern behalten bei Verträgen über dreijährige Decksarbeiten das erste halbe Jahr den ganzen Sold eines Arbeiters von $200 monatlich ein, um daraufhin jeden weiteren Monat 2/3 des Gehalts einzukassieren. Eine Arbeitszeit von ungefähr 18 Stunden täglich, ohne Überstundenzuschläge sind dabei vertraglich geregelt. Die Arbeitskraft kann vom Kapitän an andere Fischkutter weitergereicht werden, bei Vertragsbruch wird der Leiharbeiter auf eigene Kosten zurückgeholt. Auch öffentliche Sicherheitsdienste machen ein Geschäft aus dem Menschenschmuggel.
Alles geschieht in den Gewässern eines beliebten europäischen Touristenzieles, dass laut NYT eines der schwächsten Gesetzte gegen Zwangsarbeit und Menschenhandel hat.

Unabhängig von der politischen Dimension der Veröffentlichung eines augenscheinlich chinesischen Autors über die Verhältnisse im Südchinesischen Meer, ist die Lektüre dieses Berichts ´Sea Slaves´: The Human Misery That Feeds Pets and Livestock  interessant und lohnenswert. Später stellt sich heraus, dass die skandalösen Arbeitsbedingungen u.a. in Thailand nicht auf die Produktion von Tierfutter beschränkt sind.

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