Denken mit Friedrich Schiller

Anton Graff Schiller (1)

„Der zahlreichere Teil der Menschheit wird durch den Kampf mit der Not viel zu sehr ermüdet und abgespannt, als dass er sich zu einem neuen und härteren Kampf mit dem Irrtum aufraffen sollte. Zufrieden, wenn er selbst der sauren Mühe des Denkens entgeht, lässt er andere gern über seine Begriffe die Vormundschaft führen, und geschieht es, dass sich höhere Bedürfnisse in ihm regen, so ergreift er mit durstigem Glauben die Formeln, welche der Staat und das Priestertum für diesen Fall in Bereitschaft halten.“

(Friedrich Schiller. S. 60 f.  In: Denken mit Friedrich Schiller. 2005. Zürich)