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Naturfoto-Ausstellung im Hauptbahnhof

Die Gesellschaft Deutscher Tierfotografen stellt im Hauptbahnhof Halle die Siegerfotos des internationalen Wettbewerbs “GDT Europäischer Naturfotograf des Jahres” 2013 aus. Die Fotos des Briten Alexander Mustard sind wirklich sehenswert und zeigen z.T. wunderschöne und stimmungsvolle Naturfotos.

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In den Kategorien Vögel, Säugetiere, Andere Tiere, Pflanzen und Pilze, Landschaften, Unter Wasser, Mensch und Natur, Atelier Natur kann sich der Betrachter an der Ästhetik unserer Natur erfreuen. “[N]eben Europas besten Naturfotografen reichen auch viele begabte Amateure ihre Bilder in diesen Kategorien ein.” (Ausstellungsprospekt) Die nächste und letzte Station der Wanderausstellung ist Düsseldorf Hbf vom 03. bis 12. November.

(An dieser Stelle war ein Foto aus der GDT-Webseite eingebettet. Mittlerweile wurde es von dort entfernt.)

Foto: Zweiter Platz “GDT Europäischer Naturfotograf des Jahres” 2013, Alexander Mustard, Kategorie “Unter Wasser”.

Bei aller Schönheit täuschen diese wunderschönen Naturfotos über den Zustand unserer Erde hinweg. In diesem Zusammenhang lohnt die kurze Lektüre vom Mann und dem Müll. Der Segler Ivan Macfadyen durchkreuzte zweimal den Pazifik. Beim ersten Mal vor 10 Jahren gab es dort Vögel und Fische im Überfluss, nun sind sie verschwunden. An ihrer statt begegnete er riesige Fischtrawler, die sich Tag und Nacht an den Riffen zu schaffen machen.

‹‹ “Ich bin in meinem Leben viel auf dem Ozean unterwegs gewesen und war es gewohnt, Schildkröten, Delfine, Haie und große Vogelschwärme beim Fressen zu beobachten. Aber dieses Mal gab es auf 3000 Seemeilen praktisch nichts Lebendiges zu sehen.” Anstelle des fehlenden Lebens sah Macfadyen Müll in einer ganz erstaunlichen Menge.›› (Macfadyen: In: Tall-Ship news. Nr. 90 III/2014. S.21)

Heute bedecken Müllflächen von einer Ausdehnung, die der Fläche Westeuropas entsprechen, den Ozean. (s. Wikepedia)

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Albatross at Midway Atoll Refuge (8080507529)“ von Chris Jordan via U.S. Fish and Wildlife Service HeadquartersAlbatross at Midway Atoll Refuge
Photo taken by Chris Jordan
Uploaded by Foerster. Lizenziert unter CC BY 2.0 über Wikimedia Commons.

Weblinks:

NYT berichtet über gesundheitsschädliche Kinderarbeit auf US-Tabakplantagen

Die New York Times berichtet heute über den Arbeitsalltag auf US-amerikanischen Tabakplantagen. 12-jährige Kinder und noch jünger, arbeiten im Land der unbegrenzten Möglichkeiten bei Hitze in 12 Stunden-Schichten und sind dabei Nicotin-Vergiftung, Pestiziden und Dehydrierung ausgesetzt.

Die 13-jährige Saray Cambray Alvarez versucht auf dem Feld die Vergiftungserscheinungen der ‹‹green tabacco sickness›› mit schwarzen Mülltüten um Körper und Gesicht zu vermeiden. Sie stülpt die Plastiktüten mit den anderen Kindern um die Arme, um sich vor Erbrechen, Schwindel, Herzrhythmus-Störungen und anderen Symptomen zu schützen. Während sie in der Hitze Unkraut und unbrauchbare Blätter pflückt, wird sie auch sehr durstig. Doch die Wasserspender stehen weit weg. So kann sie manchmal über 90 Minuten keine Flüssigkeit zu sich nehmen. Schwindel und Übelkeit sind hier geläufig.

US-Gesundheitsexperten sagen dass hunderte unter 16-jährige Kinder wie Saray auf US-Amerikanischen Tabakfeldern arbeiten. Gerade für Kinder ist die Arbeit sehr gefährlich, so Dr. Thomas A. Arcury, Professor am Wake Forest Baptist Medical Center. Kinder sind noch in der Entwicklung, die haben eine größere Körperoberfläche im Vergleich zur Körpermasse. Das Gehirn entwickelt sich noch. Auch der Sprecher des Arbeitsministeriums, Carl Fillichio, ist besorgt über die Gesundheitsrisiken der Plantagenkinder.  ‹‹“We are concerned about the serious health effects that may be experienced by young people working on tobacco farms,” he said. ›› (Greenhouse. In: NYT. 06.09.14)

Das US-Bundesgesetz erlaubt es 12-jährigen auf Farmen ohne Zeitlimit zu arbeiten, solange kein Konflikt mit der Schulpflicht bestehe. Für Arbeiten außerhalb der Agrikultur begrenzt der Gesetzgeber die Arbeit auf 8 Stunden täglich für über 14-Jährige.

Doch vor Jahren schon haben US-Gesundheitsexperten und Beamte des Arbeitsministeriums versucht Teenager unter 16 Jahren von den Tabakfeldern gesetzlich fernzuhalten – vergeblich. Die frühere Gesundheitsministerin Hilda Solis habe die Gesundheitsgefahren gekannt und wollte die Arbeit an anderen Tabak produzierenden Ländern, wie Brasilien und Indien, angleichen. Hier ist die Arbeit auf den Feldern unter 18 Jahren verboten. Doch der Druck der Farmvertreter und Republikaner war zu mächtig. So wurde der Gesetzesvorschlag im April 2012 im Wahlkampf um Obamas Wiederwahl kassiert. Das Thema sollte während seiner Amtszeit nicht mehr aufkommen, so die New York Times.

North Corolina ist mit ca. 1800 Tabakfarmen und 30.000 Arbeitern der größte Tabak produzierende Staat in den USA. Jedes Jahr werden von den Arbeitern 400 Millionen Pfund geerntet. Graham Boyd, Vizepräsident von Tabacco Growers Association of North Carolina, entgegnet dem Vorwurf der Gesundheitsgefahren auf den Feldern: ‹‹“No one is going to say it´s a day at the beach,“ Mr. Boyd said. ›› (Greenhouse. In: NYT. 06.09.14)

Human Rights Watch hat letztes  Jahr 141 Arbeiter auf den Tabakfeldern im Alter von 7-17 Jahren für eine Langzeitstudie befragt – Dreiviertel der Befragten haben unter Übelkeit, Schwindel und Hautausschlag gelitten.

Die 15-jährige Esmeralda Juarez hat zusätzlich noch ganz andere Probleme. Von  ihren langen schwarzen Haaren und schüchternen Lächeln fühlt sich ihr Arbeitgeber angezogen. Er zieht an ihrer Kleidung, macht Fotos von Hinten und nennt sie ‹‹“Prinzessin“›› oder ‹‹“Baby“››. Da die meisten Tabakfarmen hätten keine portablen Toiletten hätten, müssten viele Frauen in den Büschen verschwinden. Esmeralda wartet lieber und verkneift es sich, bis sie zu Hause ist.

„An dem Job gibt es nichts gutes, außer dass Du bezahlst wirst“, sagt sie. Ihre 19 jährige Schwester Neftali arbeite auf den Feldern, seitdem sie 12 Jahre alt ist. Edinson Buesco Ramirez, 15, erinnert sich an Sommerzeiten, an denen er mit vielen 12- und 13-Jährigen, sogar einem 10-jährigen Kind, zusammen gearbeitet hat. Den Farmern kommt das jugendliche Alter zu Gute, sagt er. „Sie können dich bei der Bezahlung abzocken.“ Viele Kinderarbeiter auf den Feldern sind Immigranten, die Familien brauchen das Geld, Rechnungen müssen bezahlt werden.

Große Tabakkonzerne sagen sie seien strikt gegen gesetzeswidrige Kinderarbeit. Philip Morris International verbietet laut NYT den Farmern Arbeiter unter 18 Jahren zu beschäftigen, auch wenn dies in den USA gesetzlich nicht verankert ist. Ob sich alle Bauern daran halten ist nicht gewiss.  “Wir würden einen strikteren US- Gesetzesentwurf in Anlehnung an unsere Standards begrüßen“, sagt Miguel Coleta, zuständig im Konzern für Arbeitspolitik.

Doch weder Reynolds, noch Altria, haben solche internen Regeln. Reynolds empfiehlt seinen Lieferanten unter 18-Jährige von gefährlicher Feldarbeit fernzuhalten.

Weblinks:

Service, der seinen Namen verdient

Besser man hat keine Fragen. Erwartet man beim Informationsschalter der DB im Hauptbahnhof Halle eine Auskunft zum Bahn Bonus Programm, heißt es “Das machen wir nicht. Dafür müssen sie ins Reisecenter gehen.” Das meine Bonus Punkte, die drei Jahre nicht genutzt wurden, einfach verfallen sind, finde ich ja schon ärgerlich genug. Doch dann soll ich auch noch ins hiesige Reisecenter gehen…

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Ja, aber wofür haben wir auch so ein großes DB Reisecenter hier im Bahnhof… Doch muß man i.d.R. Zeit mitbringen, als erstes ein Nümmerchen ziehen und dann geduldig warten.

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Mit langer Wartezeit ist ja hier immer zu rechnen, doch wenn nachmittags um 16 Uhr bei großem Andrang nur zwei Schalter besetzt sind  und 20 Leute vor mir warten, dann verzichte ich gerne auf den guten Service.

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Eine Information bekommt man jedoch sofort, unaufgefordert und eindringlich zugerufen: “Sie dürfen hier nicht fotografieren. Das steht in der Hausordnung!”

Mit erhöhtem Informationsbedürfnis mitten im Lokführerstreik hat man hier wahrscheinlich nicht gerechnet. Vielleicht fahre doch besser mit dem Fernbus, zumal auch ab morgen früh 6 Uhr bei der Bahn gestreikt wird.

Weblinks:

Immer mehr Arbeiter beklagen Lohn-Klau

Lohnzurückhaltung und Ausbeutung hat es schon immer gegeben, wir können es bereits von Homer (800 v.Chr.) erfahren. Doch dass solcher Frevel keinen göttlichen Beistand hat, lesen wir bereits in der Ilias. Poseidon, der Odysseus später den Heimweg nach Ithaka erschweren wird, heißt den Tritt von Zeus Gemahlin Hera gegen Kriegsgott Ares und Phöbos Apollon gut.

‹‹So schwang sie sich jetzt eilends hinter den Fliehenden her und versetzte ihnen einen so heftigen Stoß, daß sie sich beide im Staub wälzten.
“So mag es allen gehen, die den Troern helfen!” sagte sie hochmütig und wandte ihnen den Rücken.
“Du hast ganz recht”, sagte Poseidon beifällig, und weil just Phöbos Apollon ein wenig entfernt über das verwüstete Feld ging, rief er ihn an. “Ich hätte große Lust, dich fürchterlich zu verprügeln, du Narr! Fällt Dir nichts Besseres ein , als den Troern beizustehen? Hast du gänzlich vergessen, wie wir beide, du und ich, auf Zeus Kronios Befehl vor Zeiten dem Troerkönig Laomedon ein Jahr lang dienen mußten? Und wie er dann, als das Jahr um war, uns den vereinbarten Lohn verweigerte und uns mit bösen Worten fortschickte. Dir drohte er, dich an Händen und Füßen zu fesseln und dich in ein fernes Land zu verkaufen. Zuvor aber wollte er dir noch mit dem Schwert die Ohren abschneiden, so sagte er. Und diesem Volk hast du deine Gnade zugewandt!”›› (Lechner, Auguste. 1991. Ilias. S. 157 f.)

Das weitere Schicksal Trojas, entdeckt von Heinrich Schliemann, ist uns bekannt.

Auch im Land der unbegrenzten Möglichkeiten wird heute über zunehmende Unzufriedenheit durch Lohnzurückhaltung US-amerikanischer Arbeitgeber berichtet. Ein US-Unternehmen muss durch einen Gerichtsvergleich 21 Mio. $ zahlen, weil Überstunden nicht entlohnt worden sind.

‹‹„Manchmal habe ich 60, sogar 90 Tage hintereinander gearbeitet,“ sagte Mr. Rangel, ein leise sprechender Immigrant aus Mexiko. „Sie haben nie Überstunden bezahlt.“›› (Greenhouse. In: NYT. 31.08.14)

Kalifornien und die ganze Nation erreicht jetzt eine Flut von Klagen über solche und ähnliche Fälle. Die Anklagen sind Verstoß gegen das Mindestlohngesetz und gesetzliche Regelungen zu Mehrarbeit, Nichtausbezahlung geleisteter Arbeitsstunden und widerrechtliches Einbehalten von Trinkgeldern, so die New York Times.

Abeitnehmervertreter nennen es Lohn-Klau und betonen dass dies in letzter Zeit immer größere Ausmaße annimmt. Dies wird von Staatsbediensteten bestätigt. ‹‹They complain that more employers – perhaps motivated by fierce competition or a desire for higher profits – are flouting wage laws. ›› (Greenhouse. In: NYT. 31.08.14) Arbeitgebervertreter halten dagegen und meinen dass die Arbeitsschutzgesetze viel zu skrupellos Anwendung finden würden. Mit zunehmenden Zwangsmaßnahmen würden die US-Beamten versuchen bei den Gewerkschaften Punkte zu sammeln.

In Kalifornien hat das bundesweite Berufungsgericht letzte Woche entschieden dass FedEx Lohn-Klau betrieben habe, indem es auf die Unabhängigkeit der Fahrer von den Arbeitsverträgen der restlichen Angestellten bestand. Viele Fahrer müssen dort 10 Stunden täglich arbeiten, bekommen aber keine Überstunden bezahlt, wie die restliche Belegschaft. Der Logistiker FedEx will Einspruch einlegen.

Eine Hausmeisterfirma, die u.a. für die Reinigung von Supermärkten zuständig war, muss an 41 Reinigungskräfte $332,675 Lohnrückzahlungen und Strafzahlungen leisten. Ihre Angestellten mussten ihre Stundennachweise blanko unterschreiben, was dann vom Arbeitgeber zu seinen Gunsten missbraucht worden ist.

‹‹David Weil, the director of the federal Labor Department´s wage and hour division, says wage theft is surging because of underlying changes in the nation´s business structure. The increased use of franchise operators, subcontractors and temp agencies leads to more employers being squeezed on costs and more cutting corners, he said. A result, he added, is that the companies on top can deny any knowledge of wage violations. ›› (Greenhouse. In: NYT. 31.08.14)

Seine Behörde hat fast 1 Milliarde Dollar nicht ausgezahlter Gehälter seit 2010 ausfindig gemacht. Bei den Opfern handele es hauptsächlich um Immigranten.

Guadalupe Salazar, eine Kassiererin bei McDonald´s in Oakland beschwerte sich dass ihr Gehaltsscheck regelmäßig unbezahlte Arbeitsstunden und–Überstunden aufgewiesen habe. Frustriert hat sie sich an einer von sieben Klagen gegen McDonald´s und deren Fanchise-Unternehmen beteiligt. Sie klagen dass Arbeiter um ihre Überstunden betrogen werden, geleistete Arbeitsstunden einfach getilgt werden und sie rund um die Uhr arbeiten mussten.

Die Arbeitgeber weisen alle Verantwortung von sich und behaupten im Einklang mit den Gesetzen zu handeln. Sie verurteilen die Gewerkschaften für ihre Anschuldigungen.

‹‹ Commissioner Su of California said wage theft harmed not just low-wage workers. “My agency has found more wages being stolen from workers in California than any time in history,” she said. “This has spread to multiple industries across many sectors. It´s affected not just minimum-wage-workers, but also middle-class workers.” ›› (Greenhouse. In: NYT. 31.08.14)

Der Generalstaatsanwalt von New York, Eric T.Schneiderman, hat ausstehende Gehaltsforderungen im Wert von $17 Mio. innerhalb der letzten drei Jahre ausfindig gemacht.

‹‹”I´am amazed at how petty and abusive some of these practices are,” he said. “Cutting corners is increasingly seen as a sign of libertarianism rather the theft that it really is.” (Greenhouse. In: NYT. 31.08.14)

Weblinks: 

Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Klickt den Artikel an, schreibt einen Kommentar und berichtet darüber.

One in three young workers on low pay | Society | The Guardian

Analysis to be released next month by the independent thinktank theResolution Foundation
will show that among this age group almost three in 10 (29%) are now low paid – equating to almost 1.5 million young workers. In 1975, the proportion earning low pay was less than one in 10 (8%)… The report comes amid growing concern that Britain’s economic recovery is not translating into wage growth and higher living standards for large sections of society… The steady rise in the share of younger workers who are low paid will be revealed in the Resolution Foundation’s publication Low Pay Britain, to be published next month.

http://www.theguardian.com/society/2014/aug/30/low-pay-workers-one-in-three

Employment continues to rise, while unemployment fell to 6.4% last month, the lowest since 2008. Part of the story of the growth in employment is that 40% of the jobs created since 2010 are the result of a shift to self-employment, making the UK the self-employed capital of western Europe…
Entrepreneurship is the pulse of a thriving economy but, according to the thinktank the Resolution Foundation, one in four who, like Almond, became self-employed in the last five years would rather work for a boss; their situation is involuntary. As employers use ever more aggressive tactics to reduce labour costs and restrict  collective action, productivity is suffering and patterns of employment initially viewed as temporary are becoming permanent. The gap between the richest and the rest widens. This is not unique to the UK.

http://www.theguardian.com/society/2014/aug/30/low-pay-britain-fightback-begins

Gaza-Krieg befeuert angeblich Boycott israelischer Produkte

Laut New York Times formiert sich in England Protest gegen den jüngsten Gaza-Krieg in Form eines Boykotts israelischer Produkte. In einem Lebensmittel-Geschäft werden koschere Produkte aus den Regalen geräumt, um anti-israelischen Protesten vorzubeugen. Das Tricycle Theater im Norden Londons überprüft, nachdem es acht Jahre lang Gastgeber eines jüdischen Filmfestival gewesen ist, die Inhalte jener Filme, die mit Hilfe von Fördermitteln der israelischen Regierung umgesetzt worden sind. Gegen forschere Forderungen eines britischen Parlamentariers ermittelt jetzt die Polizei. Experten und Analysten sagen dass der Gaza-Krieg und seine Auswirkungen die Meinungen in Europa angeheizt haben und die Wahrscheinlichkeit weiteren Zulaufs der BDS-Bewegung (boycott, disinvest from and sanction Israel) bestehe. Ihre Ziele sind das Ende der israelischen Besatzung palästinensischen Territoriums und Abbruch der Teilungsmauer, volle Gleichbehandlung arabisch stämmiger Bürger in Israel und das Rückkehrrecht für palästinensische Flüchtlinge. Der Gaza-Krieg bringt die Verhältnisse vor Ort wieder in den öffentlichen Fokus.

Doch wer glaubt noch dass beide Seiten an einem andauernden Frieden interessiert sind? Auch wenn es auf beiden Seiten Kriegsprofiteure gibt, die das Feuer immer wieder anfachen möchten, wo bleibt in diesem Konflikt die Verhältnismäßigkeit?

In einem Papier für das Institute for National Security Studies in Tel Aviv wird laut NYT gewarnt, dass Israel für den Gaza-Krieg einen weitaus höheren Preis zu zahlen hat-  schwindende Unterstützung für Israel in der öffentlichen Meinung und mehr Zustimmung zu den Zielen der BDS-Bewegung. Daniel Levy vom  EU-Thinktank European Council on Foreign Relations weist auf eine Debatte  über Rüstungsstopp für  Israel hin, welcher in Großbritannien und Spanien wegen der Asymmetrie im Gaza-Krieg mehr Unterstützer finde.

‹‹“You´re beginning to see the translation of public sympathy into something politically meaningful,” he said. He noted two tracks – the governmental one, which distinguishes between Israel and the occupied territories, and the social one of academic, commercial and artistic boycotts.” ›› (Erlanger. In: NYT. 28.08.14)

Die Europäische Union hält nichts von der BDS-Bewegung. Die Europäer ziehen lieber eine juristische Linie zwischen der Grenze von vor 1967. Seit dem Sechstagekrieg 1967 gilt das Gebiet jenseits dieser Grenze völkerrechtlich als besetztes Gebiet. Zahlreiche Abkommen wie z.B. der Osloer Friedensvertrag von 1993 bestätigen dies. So betrachtet auch Brüssel alle israelischen Gebäude in den besetzten Gebieten, einschließlich derer in Ost-Jerusalem, als illegal und einzig in Friedensverhandlungen mit den Palästinensern verhandelbar.

Der Präsident des Europäischen Parlaments, Martin Schulz, bekräftigte vor dem Gaza-Krieg das Existenzrecht Israels und streitet einen Boykott israelischer Produkte in Europa als Antwort auf dahin gehende Behauptungen ab.  (TAZ. 12.12.14)Von den 28 europäischen Nationen stünden einige enger zu Israel als andere, doch der Block sei sich einig über ein rechtmäßiges Land innerhalb der Grenzen von 1967, so die NYT.

Die Sache ist schon vor dem Gaza-Krieg ein Politikum gewesen. Schon 2013 ist den Grünen bei einer kleinen Anfrage zu solchen Produkten, die in die EU exportiert werden, Anstachelung zum Boykott vorgeworfen worden. (FAZ. 24.05.13)

Jetzt fordern immer mehr Europäer eine differenzierte Kennzeichnung aller israelischen Produkte aus besetztem Territorium. Sie sollen von freien Zöllen im Handelsabkommen zwischen der EU und Israel ausgenommen werden. Hier gehe es lediglich um eine Kennzeichnung zur Herkunft der Ware.

‹‹“There is no question of a boycott,” the European official said.›› (Erlanger. In: NYT. 28.08.14)

So müssen Produkte mit der Herkunft Westjordanland in Europa entsprechend gekennzeichnet sein, die bloße Bezeichnung „Made in Israel“ reiche nicht aus.

„In deutschen Geschäften ist bisher nicht ersichtlich, ob Waren aus Israel oder aus israelischen Siedlungen in den besetzten Palästinensergebieten stammen, die von der Bundesregierung als völkerrechtswidrig eingestuft werden. Aber die Bundesregierung hat auf eine kleine Anfrage der Links-Fraktion am 19. Juli geantwortet, dass es rechtlich keine Einwände gegen eine solche Kennzeichnung gibt.“ (Tagesspiegel. 28.08.14)

Die Europäer geht damit wesentlich weiter als die Vereinigten Staaten, die die völkerrechtswidrigen Siedlungen lediglich als „unzulässig [illegitimate]“ und „Hindernis für einen Frieden“ bezeichnen.

Israel stellt den Siedlungsbau jedoch in Einklang mit internationalem Recht dar, auch wenn einige Siedlungen illegal auf Palästinensischen Privatgebiet gebaut seien und das Problem in einem zukünftigen Abkommen mit den Palästinensern gelöst werde. (vgl. NYT) Die USA haben keine Kennzeichnungspflicht für Produkte aus besetzten Gebieten. Einige Länder wie Großbritannien sind weiter gegangen und haben im Dezember 2009 eine freiwillige Kennzeichnung für solche Produkte beschossen ‹‹to enable consumers to make a more fully informed decision concerning the products they buy,“ according to the UK Trade and Investment agency, because „we understand the concerns of people who do not wish to purchase goods exported from Israeli settlements in the Occupied Palestinian Territories.” ›› (Erlanger. In: NYT. 28.08.14)

Weblinks:

“Stoppt den Völkermord in Gaza”

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In Halle versammeln sich am Nachmittag Demonstranten, um friedlich auf die Lage in Gaza aufmerksam zu machen.
In Sichtweite haben sich direkt zu Beginn Polizei und Ordnungsamt positioniert.

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Weblinks:

Blankenstein erreicht – Tag 6

Nach dem Frühstück im Gasthaus “Zum Frankenwald” in Grumbrach beginnt unsere letzte Etappe bis zum Ende des Rennsteigs in Blankenstein.

Die 17 km sind recht angenehm zu laufen, es geht durch Wald, Feld und Wiese hinunter zur Saale.
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Wer zu Beginn in Hörschel einen Stein aufgesammelt und diesen der Tradition entsprechend auf dem Rennsteig mitgeführt hat, wirft diesen am Ende seiner Reise in die Saale.
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Für uns endet die Wanderung hier, für andere beginnt sie hier. Doch bevor wir zum Bahnhof gehen nutzen wir noch die Einkaufsmöglichkeit vor Ort, nicht weit vom Saaleufer entfernt.