Nacht-und Nebelaktion auf Schynige Platte

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Noch mal fix den Kollegen gegrüßt und los geht es mit dem Postbus drei Stationen für 3,60 CHF nach Wilderswil Bahnhof. Wäre ich mit dem Bödelibillett in der Zone 80 nicht doch besser weiter gefahren, z.B. bis Gsteigwiler? Diese Möglichkeit eröffnet sich mir erst nach einem Blick auf den PostAuto-Flyer, den ich beim Aussteigen mitgenommen habe.
Dafür habe ich jetzt die Wahl mit der Zahnradbahn oder per pedes zur Schynige Platte zu gelangen.

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Bei 63 CHF für Hin- und Rückfahrt fällt mir die Entscheidung nicht mehr schwer, vielleicht genieße ich den 7 km langen und 50 minütigen Abstieg von der Schynige Platte mit der Bahn für 34 CHF. Da habe ich ja noch etwas Bedenkzeit. 10:30 Uhr ist auch schon ziemlich spät für den Aufstieg. Laut Wegweiser brauche ich erstmal ca. 4 Stunden nach oben…
Nach ca. 2 Stunden erreiche ich im dichten Nebel und Regen zu Fuß die Station Breitlauenen. Der Lokführer einer herunterfahrenden Bahn ruft mir noch im vorbeifahren zu, ob ich nicht mitkommen will. Ich möchte aber doch nach oben… So mache ich erstmal meine Brotzeit und warte bis die nächste Zahnradbahn vorbeikommt. Diese müsste nach Fahrplan gerade unten um 12:38 Uhr abgefahren sein. Um 13:18 Uhr kann ich dem Lokführer in Breitlauenen zuwinken.

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Mal schauen wie weit ich bei diesem Wetter noch hoch gehen kann. Ich folge dem Wegweiser an der Bergbahnstation Breitlauenen nach oben.
Nach einer guten Stunde treffe ich auf der Schynige Platte kurz vor 15 Uhr auf die nächste Bahn, die gerade angekraxelt kommt.

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Die Sicht ist schlecht und doch läßt es sich erahnen wie wunderschön das Panorama hier sein muß. Die Dreifaltigen (Eiger, Mönch und Jungfrau) sind ganz in der Nähe, sehen kann ich sie im dichten Nebel nicht. Ein Rundgang macht daher ebenso keinen Sinn und Alpengarten– Besichtigung Mitte Oktober wohl auch nicht. Spätestens jetzt muss die Entscheidung zur Art der Abstieges getroffen werden. Zahnradbahn für 34 CHF oder wieder per pedes?

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Auf dem Wegweiser sehe ich dass es eine drei Stunden Wanderung nach unten ist. Demnach kann ich es noch im Hellen ins Tal schaffen. Zu sehen gibt es jetzt im Nebel eh nicht viel. Also spare ich mir besser die Fahrt für das nächste Mal auf, unten geht es dann ja auch wieder mit dem PostAuto-Bus weiter.
Auf dem Rückweg lichtet sich kurz der feuchte Nebel und gibt den Blick frei auf den Thuner See und ein bischen weiter unten noch zusätzlich den daneben gelegenen türkis-blau schimmernden Brienzer See. Eingekeilt dazwischen zeigt sich zudem Interlaken aus der Vogelperspektive. Dafür hat sich der Abstieg gelohnt. Derweil winke ich noch einmal der nächsten Bahn zu und setze meinen Weg bei einsetzenden Regen fort.

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Der Regen wird stärker, aber ich bin gut vorbereitet. Noch vor einsetzender Dämmerung komme ich in Gsteigwiler an. Die 40 Min. Fußweg nach Wilderswil Bhf. laut Wegweiser kann ich mir sparen.  Ich brauche nicht lange auf den nächsten PostAuto-Bus der Linie 105 Richtung Interlaken zu warten. Jetzt weiß ich ja Bescheid, bis zum Bahnhof Interlaken West gilt von hier aus Zone 80 für 3,60 CHF. Zum Glück wird es keine Nacht- und Nebelaktion sondern bleibt doch beim Nebel.